Abra und SEC: Weckruf für Krypto-Compliance

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Abra und SEC: Weckruf für Krypto-Compliance

Ein weiterer Krypto-Plattform stolpert über Regulierung

Als ich die SEC-Mitteilung vom 26. August über die Einigung mit Abra sah, crashte mein Python-Skript fast vor Déjà-vu. Das Muster ist schmerzlich vorhersehbar: Krypto-Plattform startet Hochzinsprodukt → behauptet, es sei „kein Wertpapier“ → SEC widerspricht (oft heftig) → Millionenstrafen. Seit 2017 wiederholt sich dieses Spiel.

Der Kernverstoß: Abras Muttergesellschaft Plutus Lending zahlte Strafen für den Betrieb von Abra Earn als nicht registriertes Investmentunternehmen. Zwischen 2020 und 2022 sammelte der Dienst 600 Mio. Dollar ein und versprach „automatische“ Zinsen – klassischer Howey-Test-Köder. Die SEC betont: Es geht um wirtschaftliche Substanz, nicht technische Etiketten.

Warum diese Einigung wichtiger ist als andere

  1. Die Compliance-Regeln sind klar: Nach BlockFi (100 Mio. Dollar Strafe), Celsius (4,7 Mrd. Dollar) und nun Abra ist klar: Kreditprodukte sind Wertpapiere.
  2. Dominoeffekt auf Bundesstaaten: Abra einigte sich bereits im Juni mit 25 Aufsichtsbehörden – koordinierte Durchsetzung ist Realität.
  3. Auswirkungen auf DeFi: Die Einstufung als „Investmentunternehmen“ könnte viele DAO-Treasury-Modelle treffen, die bisher unter dem Radar flogen.

Mein Blick als Quant, der dies schon oft sah

Als ehemaliger Coinbase-Risikoanalyst wette ich mein liebstes NFT, dass Phase 2 von Gary Genslers Strategie läuft:

  • Phase 1 (2020–22): Betrugsfälle wie BitConnect
  • Phase 2 (ab 2023): „Legitime“ Plattformen mit fragwürdigen Strukturen

Das Ironische? Abra wurde 2020 bereits mit 300.000 Dollar für nicht registrierte Swaps bestraft. Manche lernen nie – kluge Unternehmen nutzen dies als kostenlose Compliance-Lektion.

ChainOracle

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